Der Umbruch, den die SG Hecklingen/Malterdingen im Sommer erlebte, war lang angekündigt. Das Trainerduo Alexander Christ und Daniel Strittmatter hatte schon in der Winterpause bekannt gemacht, dass es nach der Saison aufhören werde. Damit verlor die SG nicht nur ihre Coaches, gleichzeitig gingen zwei zentraler Eckpfeiler auf dem Feld verloren. Während Strittmatter für die defensive Stabilität sorgte, war Alex Christ als Torjäger im Sturm ein echter Erfolgsgarant. „Es fehlen vorne 30 Tore pro Saison und hinten fehlt eine große Stütze mit hoher Qualität und viel Geschwindigkeit“, fasst Sportvorstand Marco Willaredt die Abgänge zusammen. Christ wurde in der vergangenen Saison erneut Toptorjäger in der Kreisliga A.
Doch Willaredt kann den Veränderungen auch positives abgewinnen. Das Spiel sei vor allem auf den Torjäger Christ ausgerichtet gewesen, was die SG teilweise ausrechenbar machte. „Jetzt wird die Verantwortung auf mehr Schultern verteilt und auch die Jüngeren müssen und dürfen ran. Das ist eine Chance“, meint der Sportvorstand. Die beiden schwerwiegenden Abgänge kompensiert die SG allerdings nur mit internen Neuzugängen, also vor allem Jugend- und aufrückenden Spielern.
Mannschaft und neuer Trainer finden schnell zusammen
Diese Chancen geben nun die neuen Trainer Steffen Schlegel und sein Co Frank Fesenmeier. Laut Willaredt laufe die Zusammenarbeit zwischen Mannschaft und Trainerteam gut, sie hätten keine große Anlaufzeit mit dem neuen Team gebraucht. „Die Leute gehen gerne ins Training und die Trainingsbeteiligung ist wie in den letzten Jahren sehr hoch.“ Regelmäßig seien aus den drei Mannschaften der SG 30 bis 40 Spieler auf dem Trainingsplatz.
Ein weiteres Indiz für das schnelle Zusammenfinden Schlegels und seines Teams sieht Willaredt in der bisherigen Bilanz: „Wir haben 13 Punkte, es dürfte ein bisschen mehr sein, es ist aber auf einem ähnlichen Niveau wie letztes Jahr auch.“ Zudem habe die Mannschaft ein besseres Torverhältnis. Zuletzt endete in Burkheim eine Serie von drei Siegen in Folge mit einer Niederlage, die Willaredt als „unnötig“ bezeichnet. Dennoch bilanziert der Sportvorstand: „Unterm Strich, wenn man sieht, wie sich die Mannschaft zeigt, sieht das ganz ordentlich aus.“
Die schwierige Frage der Konstanz in der Kreisliga
Ein Thema, das die SG in der Vergangenheit besonders umtrieb, war die starke Divergenz der Leistungen in der Vor- und der Rückrunde. In den vergangenen Spielzeiten agierte die Mannschaft in der Vorrunde regelmäßig unter ihren Möglichkeiten, um in einer starken Rückrunde stets zu den besten Mannschaften der Liga zu zählen. In dieser Tradition steht das Team unter Schlegel zunächst auch weiterhin.
Für Willaredt ist das mit der Konstanz eine komplizierte Sache. Es sei schon in einem Spiel, in 90 Minuten sehr schwer, eine konstante Leistung auf den Platz zu bringen. Diese Konstanz über mehrere Wochen, ja über eine ganze Saison zu erschaffen, sei umso schwerer. „Es ist viel Kopfsache“, glaubt Willaredt und erklärt: „Wenn es mal nicht so läuft, gehen die Köpfe auch schnell runter.“ Man brauche daher auch immer Typen, die die Mannschaft mitreißen. Diese seien jedoch selten. „Das ist bei uns sicherlich auch manchmal ein Thema.“
Für die SG zählt zunächst nur der Klassenerhalt
Um nicht auf eine herausragende Punkteausbeute in der Rückrunde angewiesen zu sein, muss die SG vor der Winterpause noch einige Punkte sammeln. Das restliche Programm hat es für Hecklingen/Malterdingen jedoch in sich. Nach zwei Auswärtsspielen hat die SG noch March, Sasbach und Jechtingen zu Gast. Willaredt weiß, dass das schwere Aufgaben sind. „Wenn es dumm läuft, stehst du nach diesen Spielen mit wenigen Punkten da.“
Daher ist für ihn klar, dass nach dem Umbruch für die SG in dieser Saison vor allem der Klassenerhalt zählt: „Am Ende steigen vier Mannschaften ab und wird sind weit entfernt davon, uns da sicher fühlen zu können.“ Dennoch glaubt er an das Potenzial der Mannschaft: „Wenn wir kein größeres Verletzungspech haben, die Kameradschaft und der Teamgeist stimmen, bin ich davon überzeugt, dass wir mindestens vier Teams hinter uns lassen.“